CDU Stadtverband Hechingen

Hilfe für Demenzkranke

Was ist Pflege wert? Eine brisante Frage angesichts des demografischen Wandels. Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth sprach Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz über das Pflege-Neuausrichtungsgesetz.

Mehr Transparenz, eine Erhöhung der Leistungen für Demenzkranke und mehr Unterstützung für pflegende Angehörige: Dies sind Eckpunkte des vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzesentwurfs. Ob der Entwurf praxistauglich ist, erörterte Annette-Widmann Mauz am Mittwoch in einem Pflegefachgespräch mit Heimleiter Martin Bummer, Caritas-Geschäftsführer Lothar Vees, sowie Vertretern von Pflegediensten und –einrichtungen. Der Staatssekretärin war es wichtig, mit Praktikern aus dem Pflegealltag zu sprechen.

Der Anteil der 20- bis 65-Jährigen wird in den nächsten Jahrzehnten deutlich sinken. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird steigen, die Zahl der Beitragszahler dagegen abnehmen. Ursachen sind die Zunahme der Lebenserwartung und die niedrige Geburtenrate. Dieser Entwicklung wolle das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) Rechnung tragen, erklärte Widmann-Mauz. Unter anderem sei eine "Ombudsperson" eingesetzt worden, die die Entbürokratisierung der Pflege vorantreiben soll. "Kernelemente der Reform seien Leistungsverbesserung für Demenzkranke und ihre Familien sowie eine Flexibilisierung der Inanspruchnahme von Leistungen, die eine Abkehr von "starrer Minutenpflege" und dem "Dauerlauf für ambulante Pflegedienste" bewirke.

Durch den Einsatz von Einzelpflegekräften werden neue Wohnformen gefördert, unter anderem Wohngemeinschaften. Medizinische Versorgungsleistungen in Heimen sollen durch Kooperation mit Ärzten verbessert werden. Wie Widmann-Mauz erläuterte, ist die Neuausrichtung des Sozialgesetzbuches nicht auf Dauer angelegt. Ein Expertenrat kläre derzeit Fragen einer Weiterentwicklung auf diesem Gebiet.