CDU Stadtverband Hechingen

Hohe Ehre für Günther Konstanzer

Mit Günther Konstanzer hat Hechingen seit Donnerstag einen Bundesverdienstkreuzträger mehr in seinen Reihen.

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Annette Widmann-Mauz, langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Tübingen-Hechingen und nun außerdem Staatsministerin im Kanzleramt, meisterte die umständliche Formulierung ebenso sicher, wie sie dem nach eigenen Worten sehr bewegten Günther Konstanzer die Auszeichnung am Revers festmachte. Da gab’s nur eine Reaktion im vollbesetzten Saal der Villa Eugenia: stehende Ovationen.

Er hat auch im Rentenalter immer ein neues Projekt und sieht statt Problemen lieber Chancen. So ein schwäbischer Macher bringt es im Laufe eines Lebens auf viele, viele Verdienste. Annette Widmann-Mauz beließ es nicht bei einer bloßen Aufzählung. Die Duzfreundin des Geehrten, die ausdrücklich auch Grüße von Ministerpräsident Winfried Kretschmann übermittelte, gliederte ihre Laudatio auf die drei Eckpfeiler, die das Wirken „des engagierten Kommunalpolitikers und starken Förderers des Gemeinwohls“ bestimmen: Katholische Kirche, Jugend und Kommunalpolitik.

Die Auszeichnung Günther Konstanzers hat sich derweil bis nach Rom herumgesprochen: Die Laudatorin verlas „ein flammendes Plädoyer“ auf das christliche Engagement des Hechingers aus der Feder von Professor Achim Buckenmaier von der Universität des Papstes und Begleiter des Geehrten: Es braucht solche Christen, die laut in die Gesellschaft gehen und im Glauben handeln. Annette Widmann-Mauz nannte gleich drei Gotteshäuser, an deren Bewahrung beziehungsweise Bau Günther Konstanzer als Pfarrgemeinderatsvorsitzender federführend mitgewirkt hat: die Stiftskirche St. Jakobus, das Bildungshaus St. Luzen und die St.-Wendelin-Kirche in Bechtoldsweiler. Fünf Gremien waren es, in denen er bei der Jugendarbeit seine starken Beiträge geleistet und dafür gesorgt hat, „dass junge Menschen hier gerne leben wollen.“ Als Kommunalpolitiker hat der Bundesverdienstkreuzträger über Jahrzehnte hinweg dafür gesorgt, dass Hechingen Zukunft hat: 25 Jahre als Gemeinderat, als Fraktionsvorsitzender und als 1. ehrenamtlicher Bürgermeister-Stellvertreter. Mitgeschmiedet hat er am Bündnis für den Hochwasserschutz nach der Flutkatastrophe 2008, der Bau des Kindergartens Fürstin Eugenie trägt seine Handschrift – und Bechtoldsweiler hat nicht ohne Grund und vor allem durch sein mittlerweile 24-jähriges Wirken als Ortsvorsteher den Dorfwettbewerb im Regierungsbezirk gewonnen. Und auf welchem Fundament ruhen die drei Pfeiler? Auf der Familie und vor allem natürlich auf Ehefrau Christa Konstanzer – „einer Seele von Mensch“, wie Annette Widmann-Mauz betonte.

Der Geehrte stellte fest, dass man nur etwas bewegen könne, wenn man die richtigen Begleiter habe. Denen sagte er Dank. Angefangen hatte alles, als er als Missionsschüler in Haigerloch mit dem Werk von Adolph Kolping bekannt gemacht wurde. „Ich bemühe mich, die Dinge gut und gründlich zu machen“, dies wurde zu seinem Lebensmotto. In Hechingen wurde er langjähriger Vorsitzender der Kolpingsfamilie, er trat in die CDU ein und wurde Freund mit dem damaligen Stadtpfarrer Dr. Theodor Seeger – wie auch mit dem früheren Stadtpfarrer Dr. Benedikt Ritzler, der bei der Feierstunde zugegen war. Nach der langen Zeit im Pfarrgemeinderat dachte Günther Konstanzer zunächst, dass jetzt wieder mehr Zeit für seinen Sport wäre: laufen und Rad fahren. Von wegen! Er wurde in den Gemeinderat geholt und fünf Jahre später in den Ortschaftsrat von Bechtoldsweiler, wo er gleich Ortsvorsteher wurde. Beides, man weiß es, wurden sehr, sehr lange Gastspiele. Für Bechtoldsweiler hob Günther Konstanzer von zahlreichen Projekten zwei hervor: die Gründung des ersten baden-württembergischen Dorfladens als Genossenschaft und die Neugestaltung der Kirche. Ganz besonders würdigte der Geehrte seine Frau Christa: „Im Prinzip teilen wir uns die Auszeichnung; ich trage sie, Du hast sie mit verdient!“

Zur Begrüßung hatte Hechingens Erster Beigeordneter Philipp Hahn gesprochen. Dieser unterstrich das „außergewöhnliche ehrenamtliche Handeln“ Günther Konstanzers und postulierte: „Wir haben Ihnen sehr viel zu verdanken.“ Philipp Hahn hieß unter den vielen Wegbegleitern Konstanzers unter anderem besonders willkommen: Landrat Günther-Martin Pauli, Ehrenbürger Norbert Roth und den vormaligen Bürgermeister Jürgen Weber.

Die Feierstunde trefflich umrahmt hatte ein Trio der Stadtkapelle Hechingen. Zum Schluss gab’s die hohenzollerische Nationalhymne auf der Querflöte – ein absoluter Hinhörer!