Widmann-Mauz fordert „klare Haltung“ gegen Rassismus
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung sieht bei der Bekämpfung von Alltagsrassismus in Deutschland jeden einzelnen Bürger in der Pflicht. Von allen sei „eine klare Haltung gefragt“, sagte Annette Widmann-Mauz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
„Das fängt bei der Sprache an, geht über ein klares Nein zu Diskriminierung in der Schule, bei Bewerbungen, am Arbeitsplatz bis in den Alltag eines jeden von uns.“ Es brauche in Deutschland eine „Kultur des Widerspruchs“, sagte die CDU-Politikerin.
Sie reagierte damit auf die Schilderungen von Alltagsrassismus im Internet unter dem Hashtag „MeTwo“. Auslöser für die Rassismusdebatte war der Rücktritt von Fußballstar Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft. Özil hatte in seiner Rücktrittserklärung Rassismus-Erfahrungen angeprangert und unter anderem kritisiert, Funktionäre des Deutschen Fußball-Bundes hätten seine türkischen Wurzeln nicht respektiert.
Nach Ansicht des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Michael Roth, offenbaren die unter „#MeTwo“ veröffentlichten Erfahrungen „einen großen Schmerz, den wir nicht einfach ignorieren oder relativieren dürfen“. Der SPD-Politiker sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Trotz aller Erfolge rächt sich, dass wir niemals in Deutschland eine breite gesellschaftliche Verständigung darüber gesucht haben, was uns zusammenhält.“ Es müsse darüber diskutiert werden, wie viel Gemeinsamkeit in einer immer bunter werdenden Gesellschaft nötig und wie viel Vielfalt möglich sei.