Wirbel um Weihnachtsgrüße von Widmann-Mauz
Während die Menschen privat und geschäftlich noch in den Endzügen sind, ihre restlichen Briefe und Pakete für das Fest des Jahres anzufertigen und zu verschicken, entzieht sich auch die CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz dem Brauchtum nicht.
„Ich habe in der letzten Woche verschiedene Weihnachtskarten und Adventsgrüße verschickt, wie ich das seit Jahren tue“, hebt die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, hervor. Doch diesmal gab es Ärger.
Zwar sind auf der Karte Weihnachtsmannmützen, Christbaumkugeln und Engel abgebildet, aber das Wörtchen „Weihnachten“ fehlt bei diesen Grüßen gänzlich. „Egal woran Sie glauben … wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr“, steht auf den verschickten Exemplaren. Das sorgte nun für Kritik an Annette Widmann-Mauz – sogar aus den eigenen Reihen, wie unter anderem „Die Welt“ und „Bild“ zu berichten wissen.
Annette Widmann-Mauz, die Staatsministerin bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist, reagiert gelassen. „Auch diese Weihnachtskarte, die an einen ausgewählten Journalistenkreis ging, ist eindeutig ein Weihnachtsgruß“, betont sie gegenüber unserer Zeitung und versichert: „Als Integrationsbeauftragte wünsche ich allen Menschen in Deutschland eine besinnliche und fröhliche Weihnachtszeit.“ Diese Botschaft unterstrich die Integrationsbeauftragte auch auf ihrem Twitter-Account und ihrer Facebook-Seite.
Annette Widmann-Mauz, selbst Katholikin und Vertreterin der Christlich-Demokratischen Union, ist, was die Religionen anbelangt, relativ tolerant. So gratulierte sie in der Vergangenheit auch schon anderen Glaubensgemeinschaften zu deren Feiertagen Chanukka und Ramadan.
Den Psychologen, Autor und Islam-Experten Ahmad Mansour zitierte „Bild“ mit den Worten: „Selbstbewusst ist anders! Selbstverständlich muss man Christen beglückwünschen können, vor allem als Politikerin und als Integrationsbeauftragte!“
Auch aus der eigenen Partei gibt es der „Bild“ zufolge heftige Kritik. Sylvia Pantel (CDU), Mitglied im Familienausschuss des Bundestages, betonte demnach: „Wer als Regierungsmitglied in der Weihnachtszeit eine Grußkarte mit den Worten „Egal woran Sie glauben“ verschickt, muss sich fragen lassen, für welche Werte er steht und welche Bedeutung die Karte haben soll.“ CDU-Innenexperte Marc Henrichmann meinte: „Integrieren kann nur, wer eigene Werte nicht ausblendet, sondern sie überzeugt vertritt.“
Als Reaktion auf die Kritik werden nun aber keine neuen Karten gedruckt. Die Weihnachtskarte, die an ausgewählte Journalisten verschickt wurde, sei eindeutig als Weihnachtsgruß erkennbar, beharrt Annette Widmann-Mauz. Außerdem gebe es noch ein anderes Exemplar, das sie in Auftrag gab.
Darin steht „Es gibt ein Licht, das durchbricht das Dunkel, sei es auch noch so klein. Öffnen wir unsere Herzen für das Geheimnis der Heiligen Nacht, für das Geheimnis der Liebe, dann scheint dieses Licht auch für uns. Im Glanz dieses Lichtes erkennen wir, was uns verbindet und was uns eint. Im Glanz dieses Lichtes können Hoffnung und Frieden wachsen. Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für ein friedvolles Weihnachtsfest und ein gesegnetes Jahr 2019!“ Und diese Botschaft ist dann auch ganz klar – und christlich.