CDU Stadtverband Hechingen

Was Lisa Federle an der SPD stört

CDU-Wahlkampf in Hechingen

Wirtschaft stärken, um Sozialleistungen zu sichern – das waren Kernaussagen, in denen sich CDU-Bundestagskandidat Christoph Naser und Lisa Federle am Dienstag im Schwanen-Kino einig waren.

Lisa Federle ist Tübinger Notfallärztin, Schriftstellerin, Mutter von vier Kinder, bekannt durch ihre Tatkraft während der Pandemie und als Initiatorin vieler ehrenamtlicher sozialer Projekte. Eigentlich wollte sie mit einer Lesung aus ihren Bestsellern eine Wahlkampfveranstaltung des CDU-Kandidaten Christoph Naser in Hechingen mitgestalten. Der Termin fand im großen Saal des Hechinger Schwanenkinos statt. Aber Federle, die schon länger auch in der CDU aktiv ist, und sogar 2010 für den Landtag kandidierte, las dann nur kurz vor. Es gab einfach zu viel spannende Fragen mit dem Publikum zu diskutieren.

Diese Fragen hatten Besucher auf ausgeteilte Zettel notiert. Zum Beispiel: „Wie kann ich sicher sein, dass sich die CDU zur AfD abgrenzt?“ Es gebe keine Kooperation mit der AfD, und mit dieser Partei werde auch nicht verhandelt, versicherte Naser. Die AfD rede nur über Migration, „die haben wirtschaftlich nichts zu bieten“. Und Federle: „Wenn die CDU mit der AfD koalieren würde, würde ich sofort aus der Partei austreten.“

Christoph Naser will eigene CDU-Standpunkte betonen

Eine andere Frage bezog sich darauf, weshalb die CDU am Samstag in Hechingen nicht an der Demonstration für Vielfalt teilnahm? Warum die „demokratische Mitte“ sich nicht auf Gemeinsamkeiten einigen könne, wurde gefragt. Naser meinte, im Wahlkampf wolle er den Schwerpunkt auf eigene Themen seiner Partei legen, auf kontroverse Fragen , die sehr wichtig für eine Wahlentscheidung seien: Forschung unterstützen, vor allem aber Wirtschaft in Schwung bringen, damit Geld für weitere Vorhaben da sei.

Die Wirtschaft stand für Federle und Naser an diesem Abend im Zentrum des Gesprächs. Lisa Federle war einst SPD-Mitglied, wechselte dann zur CDU. „Mich hat gestört, dass die SPD immer nur Geld ausgeben will“, erzählte sie, aber „man muss erst etwas erwirtschaften, wenn man etwas sozial verteilen will“. Deshalb liege ihr die CDU-Wirtschaftspolitik viel näher. Die sei wichtig für alles andere. Sie betonte aber auch, dass ihr in der CDU die Sozialpolitik zu kurz komme. Sie setzte sich in der Partei dafür ein, das zu verändern.

Wirtschaftswachstum als zentrales Thema

Gerade diese unterschiedlichen Strömungen in der CDU seien für ihn der Grund gewesen, schon mit 18 Jahren in diese Partei einzutreten, sagte Christoph Naser. „Das ist eine Volkspartei, hier muss man mit vielen Gruppen Kompromisse aushandeln.“ Kernziel der CDU-Politik aber sei es, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Wichtige Themen für ihn sind der Ausbau von Straßen und Infrastruktur, die für Firmen wichtig seien, die Senkung von Energiepreisen. Nur mit besseren Steuereinnahmen lasse sich der aktuelle Standard in Deutschland sichern. Dafür müsse das ganze Land wieder „die Ärmel hochkrempeln.“

Das unterstrich auch Lisa Federle. „Die Kommunen haben kein Geld mehr“, warnte sie. Dass die geburtenstarken Jahrgänge bald in Rente gehen, werde ein Riesenproblem. Sie fürchte, dass der aktuelle Lebensstandard nur schwer zu halten sei. Alle müssten sich deshalb anstrengen, mahnte auch sie. Für Umverteilung gebe es wenig Spielraum. Dass Kindererziehung zu wenig für die Rentenhöhe zähle, fand sie trotzdem sehr ungerecht.

Christoph Naser meinte dazu, dass hier eine noch bessere Kinderbetreuung die Lösung sein könne. Dann könnten auch die Frauen mehr in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen bleiben.