Konstanzer gibt sein Ratsmandat auf
Dass er als Gemeinderat aufhören will, war länger bekannt, jetzt hat Konstanzer offiziell Bürgermeisterin Dorothea Bachmann und den Gemeinderatsvertretern seine Entscheidung verkündet. Wesentlicher Grund für diesen Rückzug sei für ihn sein schwerer Fahrradsturz im April gewesen, erklärt er. In den acht Wochen Genesungszeit sei ihm klar geworden, dass er künftig mehr Zeit für sich und für seine Familie haben möchte. Konstanzer wird Ortsvorsteher von Bechtoldsweiler bleiben. Sein Nachfolger als Gemeinderat wird Bernd Zimmermann aus Bechtoldsweiler. Wer CDU-Fraktionsvorsitzender wird, soll nach der Sommerpause bekannt gegeben werden.
Im Gemeinderat wird Konstanzers Stimme fehlen. In Sitzungen kam er stets im Anzug, die Haushaltszahlen kannte er im Detail, er entwickelte eigene Ideen, die nicht selten Mehrheiten fanden, und auch hitzige Debatten führte er stets mit Stil und ohne Beleidigungen, wenngleich sein geröteter Kopf gelegentlich zeigte, dass nicht alles kühl an im abperlte.
Er war auch ein gewiefter Wahlkämpfer, was er besonders vor der letzten Kommunalwahl bewies, wo er mit hohem persönlichen Einsatz sehr angesehene Kandidaten aus ganz unterschiedlichen Bereichen für seine Liste gewinnen konnte, was seiner Fraktion am Ende zwei zusätzliche Sitze bescherte.
Konstanzers Amtszeit überspannt mehrere Epochen Hechinger Kommunalpolitik. Unter Bürgermeister Norbert Roth, mit dem ihn bis heute eine gute Freundschaft verbindet, nahm er erstmals am Ratstisch Platz. Konstanzer trat immer auch als Vertreter der Ortschaftsverfassung auf, setzte sich für das Bechtoldsweiler Bürgerhaus ein, engagierte sich als Vorsitzender des Pfarrgemeinderats St. Jakobus auch für die Weiterentwicklung der Kindergärten. Der Neubau des Fürstin-Eugenien-Kindergartens auf dem First und die Schaffung eines neuen Kindergartens im Weiher sind Ergebnisse, die ihm wichtig sind. Ebenso legte er Wert auf die gute Ausstattung der Feuerwehr.
Während seiner weiteren Gemeinderatszeit arbeitete er auch mit Bürgermeister Jürgen Weber und zuletzt mit Dorothea Bachmann zusammen. Zu allen habe er ein gutes und von Vertrauen geprägtes Verhältnis gefunden, betont er.
Debatten werden nun ohne ihn geführt
Eines der Themen, die nicht nur ihm als Gemeinderat viel Nervenkraft abverlangten, waren die Sanierungspläne für das Hallen-Freibad über ein PPP-Modell. Als Selbstständiger hatte er große Sympathie für eine Übernahme des Bads durch eine Privatfirma, dem damaligen PPP-Partner allerdings misstraute er. Dass die PPP-Gegner von damals später ihren Alternativvorschlägen zur Weiterentwicklung des Bads keine Taten mehr folgen ließen, hat ihn tief enttäuscht.
Die Obertorplatz-Sanierung – ein Thema, das ebenfalls die Gemüter bewegt – wird er nun nicht mehr zu Ende begleiten. Ein Zurück bei den Tiefgaragenplänen hält er nicht mehr für möglich, dass er aber viele Bedenken gegen dieses Projekt nachvollziehen kann, daraus hat er auch nie einen Hehl gemacht.
All dies sind Debatten, die künftig ohne ihn geführt werden. Dass er sich nun aus dem Gemeinderat zurückziehe, habe aber nichts mit aktuellen Themen und Entwicklungen zu tun, versichert er. Eigentlich habe er schon zur Mitte der vorigen Legislaturperiode aussteigen wollen, erklärt er, durch die Erkrankung des damaligen Fraktionsvorsitzenden Max Eisenlohr habe er dann aber die Verpflichtung gefühlt, diese Aufgabe zu übernehmen und für eine Übergangszeit Stabilität zu schaffen.