Das nennt man ein mehr als solides Ergebnis: 28 von 33 Stimmen erhielt Melanie Homberger, als am Mittwochabend im Bollemer „Löwen“ eine neue Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Hechingen gewählt wurde. Die große Mehrheit der Mitglieder war also einverstanden mit dem, was die bisherige Führungsriege während des Ausflugs nach Südbaden bei einem Viertele badischen Weins ausgeheckt hatte: die 48-jährige Pfarrsekretärin zum Nachfolger von Hermann Schwendemann zu machen.

An namhaften Gratulanten fehlte es nicht. Der Landtagsabgeordnete Karl-Wilhelm Röhm war ebenso darunter wie Landrat Günther-Martin Pauli, der sagte: „Frau Homberger, Sie treten in große Fußstapfen.“ Zunächst in die von Schwendemann, der den Stadtverband sechs Jahre lang geführt hatte – und das „mit überragendem Engagement“, wie ihm der Erste Beigeordnete Philipp Hahn bescheinigte.

Die Neue an der Hechinger CDU-Spitze stellte sich als „absoluter Teamplayer“ vor und als „Politneuling mit Erfahrungsdefizit“, verkündete aber ihr Ziel: „Menschen zu motivieren, sich wieder zu engagieren“ – so wie sie selbst es getan habe, als sie vor ein paar Jahren beschlossen hat, in die Politik einzusteigen. Zur Premiere kandidierte sie 2011 als Hechinger Bürgermeisterin (und verlor gegen Dorothea Bachmann), dann schaffte sie 2014 den Sprung in den Gemeinderat und trat 2015 der CDU bei. Ihr spezieller Dank galt ihrem Förderer Günther Konstanzer, ihr Versprechen an die Mitglieder lautete: „Ich will offen, aufmerksam und achtsam sein.“

Der Jahresrückblick war zuvor eher gemischt ausgefallen. Hermann Schwendemann merkte an, dass die CDU sowohl bei der Landtags- als auch bei der Bundestagswahl „ordentlich Federn lassen“ musste. Karl-Wilhelm Röhm habe gar beinahe sein Mandat verloren. Der scheidende Vorsitzende scheute aber auch den Angriffsmodus nicht. Gegen die AfD mit ihren „nationalistischen Parolen“ und ihrer „gefährlichen Ideologie“ teilte Schwendemann ebenso aus wie gegen die wiedererstarkte FDP, die sich in Berlin „schon wieder als unzuverlässiger Partner erwiesen“ habe. „Sich so aus der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zu stehlen“, gehe gar nicht, sagte er mit Blick auf den Abbruch der Jamaika-Verhandlungen.

Leicht negativ ist die Mitgliederentwicklung im Stadtverband. Nach dem Tod von Karl-Heinz Hömig und Antonie Speicher zählt man noch 94 Mitglieder.
 

Der neue Vorstand des CDU-Stadtverbands
Vorsitzende: Melanie Homberger

Stellvertreter:
Christoph Kühner,
Carola Kunz, Michael Mössner

Schriftführerin:
Melanie Weber

Schatzmeister:
Matthias Fecker

Internetbeauftragter: Christoph Kühner

Mitgliederbeauftragter: Walter Beck

Beisitzer: Walter Beck, Rainer Binanzer, Max
Eisenlohr, Dietmar Heim, Manfred König,
Peter Mössner, Ingrid Riester, Daniel Weber, Hermann Schwendemann.

Kassenprüfer: Karl Wolf, Isidor Eisenlohr